Die Wohmulde 2

beim Crazy Camper 2019

Anlässlich der Crazy Camper 2019 habe ich mich dazu eintschlossen, die wichtigsten Infos dieser Webpage auf einer Seite zusammen zu tragen.

Entweder haben sie einen QR-Code gescannt, oder aber die Suchmaschine hat einen guten Treffer gelandet ;)

Nun viel Spaß beim Lesen....

Kein Wohnwagen, kein Wohnmobil und doch ein Camper

Das Konzept basiert auf einer Abrollkippmulde und ermöglicht damit den Einsatz des Basisfahrzeuges für alltägliche Einsätze und eben auch als Allrad Camping Fahrzeug.

Die hohe Zuladung und das große Raum­ Angebot im Fuso mit 7 Sitzplätzen und 7 Tonnen zGG ermöglichen in einem Knaus DESEO LKK400 mit 5 Personen zu reisen. Ein Schlafplatz ist dabei in der Doppelkabine des Fuso.

Zusätzliche Anbauten ermöglichen einen flexiblen Einsatz und großen Stauraum auch auf dem Dach.

Mit dem Konzept kann zusätzlich noch ein Anhänger mitgeführt werden. Der Camper kann mit den Bedürfnissen des Camping Hobbys wachsen.

Der DESEO Wohnwagen wurde bewusst wegen seiner Optik für das Projekt gewählt.

Der Aufbau wurde in 2018 mit ca. 600 Stunden auf diesen Stand gebracht.

Historie

Der Alte Fuhrpark als Auslöser für eine Neuanschaffung

Im Herbst 2015, wurde der heimische Fuhrpark bestehend aus Traktor, Unimog Anhängern und einem Geländeauto komplett ausgemustert, weil er in die Jahre gekommen ist.

Die Kosten für solch ein diversen Fuhrpark sind einfach zu hoch. Ein tragfähigeres Konzept musste her.

Anforderungen

Der Anforderungskatalog wächst beständig während der Findungsphase

Der Anforderungskatalog erweitert sich ständig, denn es muss ja auch die Familie mit 2 Kindern  mitgenommen werden können.

Die Anhängelast soll mindestens 2,5 t betragen, besser 3,5t und außerdem soll das Fahrzeug noch geländegängig sein.

Die Frau wünscht sich noch eine Klimaanlage, falls sie mitfahren soll. Das Fahrzeug soll nicht verschlissen sein, falls ein gebrauchtes gekauft werden soll.

So entstand ein Anforderungsprofil, welches mit gebrauchten Fahrzeugen, wie etwa einem Mercedes Vario eines Gartenbauers nicht mehr zu erfüllen war.

Neues Konzept

Die Umschau nach einem Mobilitätskonzept ergibt, dass eigentlich nur ein Fahrzeug mit Ladungswechselträger in irgend einer Form das Problem der vielen TÜV Besuche und Anmeldungen nebst Versicherung und Steuern lösen kann.

Moderne Autos mit viel Elektronik sind störanfällig.

Kann man sich mit einem Euro6 Fahrzeug auf weite Reise begeben ?

Verträgt sich die Elektronik eines modernen Fahrzeuges mit dem Gedanken von Weitem Reisen und Allrad und Indivdualität ?
– Es gibt im Bereich der Fahrzeugelektrik schon auch Ausfälle.
-- Davon sind leider alle neueren Fahrzeuge heftiger betroffen, und die alten haben andere Macken.

Elektronik ist im Auto nicht grundsätzlich schlecht, nur wenn sie Ausfällt halt ärgerlich. Wenn das Smartphone spinnt, wird es weggeworfen hat ja nur 400€ gekostet Da werden viel mehr Qualitätsmängel akzeptiert ohne dass es jemanden stört.

 

Doppelstrategie

Gemeinsame Beschaffung bringt Preisvorteile.

Weil das favorisierte Wechselträgerkonzept, ein Abrollkippsystem, Um- und Anbauten am Fahrzeug benötigt, müssen evtl auch zwei sehr ähnliche Fahrzeuge gebaut werden, schon alleine wegen der Vereinfachung der Einzelabnahmen durch den TÜV.

Ebenso kann man erwarten, dass beim Bezug größerer Mengen auch Rabatte fällig werden.

Das Basisfahrzeug

Mit Ladungsträgersystem DIN 30772-3 wird’s werden.

Der Vario hatte noch die beste Nutzlast zu Eigengewicht Bilanz.

Der Vario wird aber nicht mehr gebaut, stattdessen gibt es nun den Fuso Canter.
Ein  6C18D 4x4 mit langem Radstand offerierte auch neben den geforderten technischen Eigenschaften einen neuen modernen Euro 6 Motor und wegen dem Neufahrzeugstatus auch eine vernünftige Ersatzteileabdeckung.
Somit ist der grobe Plan gefasst, ein Fuso Canter 6C18D mit Doppelkabine soll es werden. Auf der Bauma in München wurde der im Mai 16 georderte Fuso nochmal Probegesessen, und beim lokalen Händler auch mal Probe gefahren. 

Wohnwagen als Ladung

Ist so etwas vorstellbar ?

Wenn sich mit dem Wechselladungsträger noch ein Wohnmobil realisieren liesse, das wäre natürlich die ideale Ergänzung.
Mit dem Wohnwagen oder einer Kabine auf der Ladefläche erweitert sich der Nutzungsbereich. 

Ein interessanter Nebeneffekt ist bei dieser Idee, dass eine Ladung im strengen rechtlichen Sinne ja nicht mit den Verpflichtungen für Wohnmobile  und den damit verbundenen Steuersätzen oder Freigaben durch den Tüv einher geht.

Wohnen in der Ladung ist nicht verboten.
Ladung braucht kein Gas Tüv
Die Ladung hat keine Mindestanforderungen an ein Wohnmobil, z.B. fest eingebaute Kochgelegenheit und Schrank.

Jedoch, gilt das Fahrzeug durch diesen Ansatz auch weder als Wohnmobil, noch als Wohnwagen, sondern in Deutschland nur LKW.
In der Schweiz und in einigen anderen Ländern wird aber eher auf die tatsächliche Verwendung, als nach dem Fahrzeugschein geschaut.

BIs jetzt gab es mit dem Konzept auf keinem Campingplatz Probleme.

Ladung mit Überhang

Abmessungen - Auf die größe kommt es doch an !

Der Deseo Wohnabroller kann im Bedarfsfall auch abgerollt stehen, oder auf dem Fahrzeug verbleiben.

Der Überhang ist mit 97cm laut StVo noch nicht extra zu kennzeichnen, auch wenn die alte Anhängerbeleuchtung trotzdem zur Absicherung beiträgt.


Die Zustiegshöhe von 1,25m im aufgelasteten Zustand erforderten noch weitere Modifikationen, wie eine robuste Treppe sowie Absturzsicherungen an den Fenstern, die per Bett erreichbar sind, damit die Sprößlinge nicht heimlich aussteigen. Immerhin ist die Stürzhöhe dann schon mal 160 cm ! Die Zustiegstreppe muss natürlich sicher sein, und einfach verstaut werden können.

Mit 2,10 m Breite und 3,35 Höhe kann ist die Gesamtfuhre immer noch schön kompakt und kann auch enge Passagen gut meistern

 

Heavy Metal !

Stahlbau ist schwer !

Das Konzept ist im Vergleich zu einem DESEO mit PKW dadurch überlegen, dass man noch ca 1700kg Zuladung in Reserve hat.

Bei einem Gespann sind die Freiheiten hier nicht so hoch.  Üblicherweise ist das Zugfahrzeug und der Wohnwagen überladen ! Ein schlechter Start in den Urlaub.

 

Eine GFK Kabine im Eigenbau.

Die teure Idee.

Leider sind die Komponenten für eine solche Eigenbaukabine nicht gerade billig, die Beschaffung ist auch aufwändig und nur über den Spezialhandel zu tätigen.  Dass die Händler, die auch ganze Kabinen bauen, für Komponenten deutliche Preis aufrufen, versteht sich hier von selbst.

Am Ende hat man für viel Geld eine Kabine, die nicht mal ein Bett, Fenster oder Türe beinhaltet. - Von der zu erwartenden langen Bauzeit mal ganz abgesehen.


Wer über keine große Halle verfügt muss schlußendlich doch auf einen Leerkabinen Hersteller zurückgreifen. Die haben gefüllte Auftragsbücher, was weder die Termin  nioch die Kostensituation verbessert. Wartezeiten von 6 Monaten bis zu einem Jahr sind nicht selten.

Aufgesattelt !

Kann man einen Wohnwagen aufladen ?

Was wäre wenn man einen normalen Wohnwagen auf die Ladefläche stellen würde ?
Der Vorteil liegt auf der Hand, das ginge schnell und wahrscheinlich günstig.
Die Modelle mit Bug sind zwar aerodynamisch als Wohnwagen, jedoch sieht das etwas "komisch" auf dem Fuso aus, auch wenn man den Wohnwagen gegen die normale Fahrtrichtung dreht.
Zwei Wohnwagen absägen und zusammenfügen scheidet auch aus.

Der Knaus Deseo LKK400/QKK400 hat die passende und noch akzeptable Länge und vor allem eine günstige Form, die eine erträgliche Anmutung erlaubt. Allerdings ist der auch eher selten als gebraucht Fahrzeug zu erhalten.

Noch während der Beschaffung und der Lieferzeit des Fuso ist es gelungen einen günstigen Deseo LKK400 zu ergattern.

Etwas später sogar noch einen höherwertigen QKK400.

Die Vision ist mit dem Konzept die Familie ganz langsam ans Campen und das Leben im Allradmobil gerne auch mal autark, heranzuführen.
Was hilft es viele Bücher zu lesen, oft und lange sich heiß zu reden, ohne anzufangen ?

Dieses Konzept soll gelebt werden.

Was muss alles in den Camper eingebaut werden ?

...über die große und kleinen "must have" Dinge.

Überdies muss nun zu Beginn nicht jeder Schnickschnack enthalten sein. Den Kaffee kann man auch klassisch kochen, dazu braucht man keine Maschine. Ebenso vermisse ich weder Spülmaschine noch Waschmaschine und Wäschetrockner.

Stauraum ist für bis zu 5 Personen ein absolutes muss !
Auch die Zugänglichkeit zum Stauraum ist entscheidend. Wenn nur ein Halt mit Kochen eingelegt werden soll, möchte man nicht den Wohnteil umsortieren müssen.

Geländegängies Fahrzeug und die Kabine ?

Wird die Kabine eine Fahrt im Gelände auch überleben ?

Mit den Normalen Arbeitsmulden, die nun die nicht mehr existierenden Anhänger ersetzen konnten schon die ersten Abschätzungen für das Gelände fahren unter Lastbedingungen ermittelt werden. Die natürliche Dreipunktlagerung des Abrollkipper Rahmens ist extrem hilfreich Verwindungen auch unter Last zu verarbeiten. Der Deseo würde bei entsprechender Unterkonstruktion auch beim Auf und Absetzen Schaden durch Verwindung nehmen.

Um die nötige Flexibilität während der Bauphase zu haben ist der Unterrahmen nicht in einem Stück sondern in zwei Sektionen aufgebaut. Mit der ersten Sektion wird der Deseo selbst verschraubt und kann mit der Sektion später vom Abrollrahmen abgehoben werden. Dieser Installationsrahmen führt auch später alle Leitungen, damit das Trennen möglich bleibt. Die Metallarbeiten sind nicht verzinkt, was spätere (Schweiß) Arbeiten erheblich einfacher macht. Anfänglich sind noch nicht alle Details immer klar. Für das Vorhaben sind keine Baupläne verfügbar gewesen, von denen man hätte Anregungen nehmen können.

Ein Verwindungstest mit der Wohnkabine unter kontrollierbaren Bedingungen steht noch aus.

Muss es ein Allrad sein – Ja, nicht weil wir jede Sanddüne erklimmen müsste, oder eine besondere Lust verspüren unsere Fahrzeuge auszubuddeln. Der tägliche Einsatz für Haus und Hof erfordert zuweilen alle Räder antreiben zu können, um aus einer glitschigen Wiese keine größeren Flurschäden zu erzeugen. Natürlich wächst der Apettit beim Essen, ein Fuso besitzt jedoch nicht die Fähigkeiten eines Unimogs oder Tatra es ist und bleibt ein Baustellenfahrzeug, das in einer Sondernutzung läuft. Und ja, wir könnten dort hin fahren, wo andere mit ihrem Wohnmobil aufgeben (müssen).

Truckers Heaven ...

Oder machmal auch Truckers Nightmare.

Als LKW zugelassen gelten natürlich auch die Regeln für LKW’s das betrifft die  Versicherung, die Steuer, den Fahrtenschreiber, die Beschränkungen, die Fahrerlaubniss, ADAC Schutzbriefe, den TÜV  und die Maut.

1.) Versicherung

Die Versicherung ist eher teuer, weil der Schadensfreiheitsrabatt vom PKW (< 3,5t) weder für die Haft- noch für die Vollkaskoverischerung übernommen werden kann. Vollmundige Versprechungen der Versichererungsheinis stellten sich am Ende als nicht haltbar heraus. Bisher habe ich noch keine Versicherung gefunden, die eine Übernahme machen würde.

2.) Steuer

Steuerlich ist der LKW wesentlich besser gestellt als ein Wohnmobil.

Steuer gegen Versicherung ist in etwa umgekehrt zum Wohnmobil, also Gleichstand

3.) Fahrtenschreiber

Ist ein Pflichteinbau in Fahrzeugen ab 3,5t. Der muss alle 2 Jahre "geeicht" werden (ca 160€uro). Für nicht kommerzielle Fahrten muss er nicht benutzt werden, solange das zulässige Zug Gesamtgewicht unter 7,5 t liegt. Darüber muss vom Fahrer die digitale Fahrerkarte (50€uro / 5 Jahre gültig) gesteckt werden. Bei der zugrunde liegenden Verordnung geht es um die Lenkzeiten der Fahrer, also mehr Sozialgesetzgebung als Geschwindigkeits- Überwachung und Aufzeichnung.

4.) Beschränkungen

Manche Länder verbieten die Durchfahrt für LKW, jedoch ist z.B. in der Schweiz der "Schwere MotorWohnWagen" kein Laster und darf am runden Schild mit dem roten Rand und dem LKW drauf vorbei fahren. Ebenso in Frankreich.

5.) Automobilclubs

Da wird es schwierig, der ADAC und die ganzen anderen haben verschiedene Begrenzungen, mal ist das Gewicht, mal die Abmessung oder auch beides ein Grund warum eine vernünftige Unterstützung im Pannenfall ausgeschlossen wird. Manche wollen ein eingetragenes Wohnmobil versichern, nicht aber ein LKW.....

6.) TÜV

Für eine Zeit lang müssen große Wohnmobile >3,5t alle zwei Jahre zum TÜV, nach dem 6 Jahr ändert sich das jedoch auch wie beim LKW zu jedem Jahr .
Also auch hier nur ein halber Pluspunkt für ein Wohnmobil dieser Größenklasse. Der jährliche Pflichtbeitrag dafür ca 150€ inklusive der "Abgasmessung".

7.) Maut und andere Wegelagerei

In Sachen Maut ist, sofern man nicht einen Anhänger mit mehr als 499kg zGG dran hängt, in Deutschland noch kostenlos dabei. Wenn für die Wohnmobile eine Maut erhoben werden soll, wäre das für dieses Konzept sogar ein Vorteil.

In anderen Ländern gelten Maut Regeln sowieso schon ab 3,5t. Ebenso sind Länderspezifische LKW Regelung unter Umständen hinderlicher.In der Schweiz ist das Fahrzeug als "Schwerer WohnMotorWagen" PSVA pflichtig, ist als dort nicht als LKW geführt -> Nur pauschale Abgabe an der  Grenze.

Es gibt noch zahlreiche weitere Kleinigkeiten mit den man die LKW Lenker in verschiedenen Ländern pisacken könnte. Das reicht von europaweit verschiedenen Warnwesten Verordnungen bis hin zur Mitnahmepflicht einer Schneeschaufel im Sommer ?!

Technische Daten

gelistet

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Abmessungen AufgelastetBemerkung
 Länge7,50 m 
 Breite2,15 mOhne Spiegel
 Höhe3,35 m 
    
Gewichte   
 Kabineca 1,5 t 
 zGG.7,0 t 
 Reisefertigca 5,3 t 
    

Zum Schluss

Oder was noch keine eigene Überschrift hat...

Ein solches Konzept funktioniert natürlich nur, wenn man über die Ressourcen zum selber machen Verfügt.

Viele fehlgeschlagene Versuche und wieder aufgetrennte und versetze Schweißnähte sprechen für den Erfahrungs Gewinn.

Der Auf und Umbau bringt auch viele Kontakte zu anderen gleichgesinnten, die Anregungen und Vorschläge haben.

Das Internet biete unzählige Anregungen und Foren, die sehr hilfreich sind. Auch die Treffen und Ausstellung, wie zum Besipiel die Crazy Camper in Bad Waldsee oder die Abenteuer Allrad in Bad Kissingen können inspirierend wirken.

Mit dem DESEO-FUSO ist ein Stück "made in Bad Waldsee" auf die Straße gegangen. Diese Einzelstücke unterliegen einem ständigen Wandel und sind derzeit ständige Entwicklungsträger für ihre Besatzungen, die sich die Camping und Reisewelt erschließen,

 

.....  ganz im Geiste der Wohnwagen Gründerväter.