Handfahrgeber (VA6)

Der Handfahrgeber ist in vielen Ausstattungslisten enthalten, was er technisch macht, und wofür man ihn wirklich braucht ist oft sehr undurchsichtig....

Der VA6 ist im Grunde genommen ein elektronischer Winkelgeber mit sehr robuster Mechanik drum herum. Im Inneren ist ein System aus zwei Federn dafür zuständig, dass der Betätigungshebel wieder zurückgestellt wird.

Der Hebelweg ist ca 45° und die Ausgangsspannung ist dem Stellwinkel proportional.
Die Spannung am Ausgang reicht von 0,85V (nicht betätigt) bis 3V (voll betätigt, 45°).

Der maximale Stellwinkel kann mit einer Schraube noch nachjustiert werden.

Zum VA6 muss auf jeden Fall das Motorsteuergerät auf VA6 codiert werden , sonst funktioniert der nicht.

Wenn man hingegen den VA6 in irgend einer Kennlinie "eincodiert" hat, dann muss er angeschlossen sein, ansonsten wird ein Fehler "PTO Drehmomentgeber" abgelegt und die "SYS-ENG" Warung kommt bei eingelegtem PTO (Nebenantrieb). Der DTC dafür lautet 520497-1 und wird im Motorsteuergerät abegelgt.
Der PTO läuft trotzdem !

Wenn der VA6 richtig angeschlossen ist, dann ist die Fußpedal im Fahrerhaus außer Kraft gesetzt, und die Drehzahlstellung erfolgt nur über den VA6 !

Der VA6 kommt von DENSO und firmiert unter der Nummer 198300-7470.
Die 198300er Serie ist eine Reihe von elektronischen "Potis". Im inneren ist aber kein Poti, sondern ein elektronischer Wandler, der ein Magnetfeld in eine Spannung wandelt. Darum darf er auch nur mit 5V betrieben werden. Ob der der Sensor Überspannungen gemäß LV124 verträgt ist unklar, und er ist mit seinen ca 400€ Marktwert auch für solche Versuche zu schade.

Wenn man "nur" das Standgas für ein Nebenaggregat anheben will, reicht auch der "Idle Up" Anschluß im Stecker "W07" auf GND, das hebt die Leerlaufdrehzahl um ca 200 U/min an. (Codierung im Motorsteuergerät !)

Interessanterweise regelt die Motorsteuerung der Führungsgröße, kommend vom Fahrgeber (Gaspedal), dem VA6 oder dem "Idle Up"entsprechend aus. Wie die Regelung charakterisiert ist, kann im Motorsteuergerät codiert werden.

Eine "weiche" Kennlinie gibt dann ab einer gewissen Abgabeleistung des Motors an der Drehzahl nach, eine "harte" Kennlinie hingegen versucht die Drehzahl möglichst konstant zu halten.

Die Bezeichnung "Load Sensor" oder "PTO Drehmoment Sensor" ist falsch, weder die Last, noch ein Drehmoment wird sensiert, einzig allein eine Winkelstellung eines Hebels wird in eine Spannung gewandelt, das war's.

Merkt man nun, dass man den VA6 gar nicht braucht, muss entweder der VA6 wieder auscodiert werden, will man nicht ständig Fehlermeldungen im Kombi sehen, oder aber diese Trickschaltung wird über den Zwischen Kabelbaum zum VA6 anstelle des VA6 eingebaut :

Mit der Diodenkennlinie der 1N4148 dann in etwa im Bereich des Leerlaufes. Mit dem Strom sollte man unter 10mA bleiben, damit die Temperaturabhängigkeit noch in Grenzen bleibt. Unter 5mA könnte ggf das Steuergerät einen Ausfall erkennen.
(Auszug aus dem NXP Datenblatt)

 Bei Automatik (AMT) kann zusätzlich noch codiert werden, in welchen Fahrstufen R, 1,2 der PTO laufen darf, obwohl Mitsu offiziell davon abrät !